Willkommen zum zweiten Interview meiner neuen Blog-Rubrik „Mama im Öko-Business“. Hier stelle ich einmal im Monat eine Mama vor, die sich im Bereich Nachhaltigkeit/Öko/Bio selbstständig gemacht hat.
Mein Anliegen damit ist es auf der einen Seite, diese Mütter zu unterstützen und ihre Ideen bekannter zu machen und auf der anderen Seite, dir liebe Leserin, einen Einblick hinter die Kulissen ihrer Projekte zu gewähren. Eine Frage, die mich dabei besonders interessiert, ist: Welche Vision steckt hinter ihren Unternehmen?
Außerdem geben die teilnehmenden Mütter Tipps für alle Mamas, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, sich selbstständig zu machen. Gerade für bedürfnisorientiert lebende Familien, die ihre Kinder in den frühen Jahren gerne möglichst lange selbstbetreuen möchten, kann die Selbstständigkeit eine gute Alternative zum Teilzeitjob sein.
Lena Landefeld von nuraia
Mein Name ist Lena, ich bin 27 Jahre alt und wohne mit meinem Partner Stefan, unserem 17 Monate alten Sohn und unserer Hündin in einem kleinen Dorf bei Augsburg.
Ich habe Pädagogik und Ernährungswissenschaft studiert, allerdings beides nur ein paar Semester lang.
Wir als Familie leben möglichst grün, sind aber noch lange nicht am Ziel,
Wann und warum hast du zum ersten Mal mit dem Gedanken gespielt, dich selbstständig zu machen?
Mein Mann und ich haben uns unter widrigen Umständen kennen gelernt. Aus privaten Gründen waren wir beide ohne Job und ohne Hartz4- oder sonstige Ansprüche. Stefan mit schwierigem Lebenslauf, ich mit mehreren abgebrochenen Studiengängen. So hatten wir es nicht leicht, einen Job zu finden. Schon damals haben wir mit allen möglichen Ideen gespielt, uns unabhängig von Anderen und deren Gunst oder Missgunst zu machen. Als ich dann schwanger wurde, mussten erst mal feste Jobs her, aber wir waren beide nicht zufrieden, Stefan, mein Mann, sogar total unglücklich unter seinem Chef. Als dann noch das Thema Fremdbetreuung dazu kam, war klar – wir wollen daheim bleiben.
Wie kam euch die Idee zu eurem heutigen Business?
Wir sind beide sportlich, beide vegan bzw. vegetarisch und beide sehr auf gesunde Ernährung bedacht. Und uns ist ganz schnell das mangelnde Angebot an wirklich gesunden Sportdrinks aufgefallen. Wir wollten diese Lücke füllen. Bei der Suche nach richtig guten Rezepten sind wir dann an den Heißgetränken auf Kokosbasis hängen geblieben und waren hin und weg. Wir hatten unsere absoluten Lieblingsgetränke gefunden und und wollten diese mit allen Interessierten teilen. Mit nuraia bieten wir jetzt also richtig gesunde und genial leckere Getränke zum Genießen an.
Was bietet ihr an?
Wir haben momentan fünf Produkte im Angebot und arbeiten fleißig an Nummer sechs und sieben. Gerade kann man bei uns die Goldene Milch, die Heiße Kokolade und die Kokovanilla, und ab Anfang Dezember dann das Weihnachtsgetränk KokoNoel und einen Matcha Latte kaufen.
Die Getränke sind alle auf Kokosmilchpulverbasis, heiß und kalt zu genießen, bio, vegan und voller Powerfoods. Wenn wir überhaupt Süße hinzufügen, verwenden wir geringe Mengen Kokosblütenzucker, den nachhaltigsten und wohl gesündesten aller Zucker. Die Kokovanilla kommt ganz ohne Zuckerzusatz aus und gerade sind wir dabei, die erste zucker- und ersatzstofffreie Trinkschokolade für Kinder auf den Markt zu bringen.
Welche Vision steckt hinter eurem Unternehmen?
Wir wollen einfach allen, die nach gesunden Alternativen zu herkömmlichen Heißgetränken suchen, ein richtig tolles Sortiment zur Verfügung stellen.
Gerade seit ich selbst Mutter bin, ist mir noch mehr ins Auge gestochen, wie heftig überzuckert und voll von unsinnigen Zusatzstoffen viele der Produkte auf dem Markt wirklich sind.
Meinem Sohn möchte ich keine Trinkschoki mit 65 % Zucker zum Frühstück geben – auch nicht, wenn es Bio-Zucker ist. Gesundheit und Genuss in harmonischer Verbindung, außerdem Nachhaltigkeit und faire Unternehmensstrukturen– das ist unsere Vision.
Welche Herausforderungen musstet ihr bei eurer Unternehmensgründung meistern?
Klar, die heftigste Herausforderung ist es, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen.
Ich möchte meinen Sohn nicht in Fremdbetreuung geben, aber daheim zu arbeiten UND ein Kleinkind zu betreuuen, das ist eine harte Nuss. Wir leben bedürfnisorientiert, das heißt, der Kleine kommt gerade immer zuerst. Ich schreibe diese Zeilen um 23.36 Uhr, der Zwerg schläft schon lange, aber ich war auch schon drei Mal zum Wieder-Einschlafbegleiten im Schlafzimmer.
Wir sind ja gerade noch in den Kinderschuhen, d. h. dass es zwar langsam angelaufen ist, aber jetzt richtig Fahrt aufnimmt. Und da alles im Griff zu haben, wenn neben Messen, Werbung, Bestellungen, Abfüllkosten und der Marktsituation auch noch der Sohnemann im Blick behalten werden muss, ist wirklich anstrengend. Ich finde es sehr wichtig, dass ich so oft wie irgendwie möglich ganz bei meinem Sohn bin. Also lege ich das Smartphone immer weg, wenn er etwas von mir will. Aber das auch mit dem Laptop zu tun und ihm mitten in stressigen Phasen all meine Aufmerksamkeit zu schenken, ist sehr herausfordernd. Und dann zwischen Stillen, Familienbett, Krabbelgruppe und Startup mich selbst nicht ganz zu vergessen – puhhh, ich wusste vorher nicht, wie stark ich wirklich bin 😀
Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus?
Wir stehen zusammen zwischen halb 8 und halb 9 auf, putzen uns die Zähne und während mein Sohn wach wird, verschwinden Mama und Papa schon am PC. Der Kleine ist morgens recht mit sich beschäftigt, so dass ich da etwa 20 Minuten meine ersten Aufgaben abarbeiten kann.
Dann Dusche, Gassi, spätes Frühstück oder frühes Mittagessen. Zwergerl schläft dann eine bis zwei Stunden mittags, in denen kann ich wirklich ungestört arbeiten.
Meistens haben wir nachmittags Termine, die bestreiten wir je nach Notwendigkeit zusammen, dann kommt der Zwerg mit. Oder mein Mann macht sie alleine, während ich Kinderspiel und Haushalt verbinde.
Drei Mal pro Woche gehen wir, wenn wir es irgendwie hinkriegen, zum Sport, auch da kommt Söhnchen mit.
Am frühen Abend drehen wir nochmal eine Gassirunde, essen dann und beschließen den Tag meist um etwa 20 bis 21 Uhr. Wenn der Kleine dann schläft, gehe ich nochmal solange an den PC, wie es halt sein muss.
Wie lange ich das so schaffe, weiß ich nicht, ich hoffe, dass wir bald erfolgreich genug sind, um unliebsame Büroarbeiten delegieren zu können.
Was würdest du anderen Müttern raten, die überlegen, sich im grünen Bereich selbstständig zu machen?
Ob grün oder nicht ist für die Herausforderungen nur dann relevant, wenn man unter „grün“ auch den Umgang in der Familie und damit Bedürnisorientierung versteht.
Erst mal: Bringt einen laaangen Atem und viiiiel Geduld mit eurem Kind, eurem Geschäft, aber vor allem mit euch selbst mit.
Baut euch ein Netzwerk auf – alleine geht das nicht. Nicht nur das Kind braucht soziale Kontakte und Ansprache außerhalb des Familien- und Arbeitslebens.
Außerdem ist es immer gut, Freunde und Verwandte in der Hinterhand zu haben, wenn es im Unternehmen mal brennt.
Spannt den Papa ordentlich mit ein. Davon profitiert die ganze Familie.
Sucht euch Leute, die ähnlich ticken, man kann sich super gegenseitig unterstützen.
Schließt euch der New Work Bewegung an, nicht alles muss in alte Konzepte gepresst werden. Es gibt so viele neue, einzigartige und wunderbare Wege, Arbeit und Familie wirklich miteinander in Einklang zu bringen, werdet kreativ.
Seid nicht blauäugig. Selbstständigkeit ist richtig harte Arbeit, zumal, wenn man seine Kinder um sich herum haben will. Die ersten Jahre sind hart und es braucht realistische, gute Ideen. Als Faustregel gilt: Jedes zehnte Startup schafft es, sich am Markt zu etablieren.
Seid mutig.
Wo kann man dich finden?
Auf www.nuraia.de oder auf unserer Facebookfanpage.
Ich freue mich auch über Post: lena@nuraia.de
Verlosung!
Passend zur Jahreszeit darf ich unter meinen Leserinnen ein Probierpaket von nuraia verlosen, das alle 5 Sorten der Genussgetränke enthält. Ich durfte selbst schon testen und nach einem Spaziergang im kalten Novembernebel, war das wirklich eine Wohltat! 🙂 Ich liebe ja heiße Schokolade, habe mich aber schon oft an der hohen Zuckermenge gestört, die da meist beigefügt ist. Und die Kombi Kokos + Schokolade ist sowieso voll mein Ding! Aber auch von der Goldenen Milch mit Kurkuma bin ich begeistert. So lecker und wärmend.
Wenn du bei der Verlosung mitmachen möchtest, hinterlasse einfach bis zum 20. November, 18 Uhr, einen Kommentar unter diesem Artikel oder dem entsprechenden Facebookpost. Viel Glück!
Vielen Dank liebe Lena für den Einblick und viel Erfolg euch weiterhin.
Wenn dir das Interview gefallen hat, freue ich mich sehr über ein Like oder das Teilen des Artikels. Hast du dich selbst im Öko-Bereich selbstständig gemacht und möchtest bei meiner neuen Rubrik mitmachen? Dann melde dich gerne bei mir!
Oh das klingt lecker, da spring ich gerne in den lostopf. Hut ab, mich beschäftigen meine Kids gerade non stopp , keine Ahnung wie du das schaffst
Es kommen bessere Zeiten! 🙂
Hallo Wiebke,
an manchen Tagen habe ich auch keine Ahnung… aber ich habe ja nur ein Kind, noch dazu ein recht entspanntes.
Und wenn man nicht alleine ist mit der Firma, dann geht es schon.
Guten Rutsch und viele Grüße,
Lena
Sehr Lecker, v.a. die weiße Kokolade!
Guter Artikel! Finde es toll, dass hier über Business-Moms berichtet wird und dass diese ein bisschen Einblick in ihr Leben geben!
Gerne nehm ich an der Verlosung teil 🙂
Ich würde sehr gerne in den wärmenden Genuss kommen 🙂
Eine tolle Idee für eine Blogreihe und viel Erfolg und alles Gute weiterhin an Lena und ihre Familie! Wir springen gern in den Lostopf!
Danke, das ist lieb <3
Ich wünsche Euch einen guten Rutsch und ein erfolgreiches, neues Jahr!
Ich bin auf die leckeren Heißgetränke gespannt und würde sehr gerne alle Sorten einmal durchprobieren. Am meisten spricht mich die Kokovanilla an.
Dienste Blog-Rubrik gefällt mir wahnsinnig gut! 🙂 Sehr bewundernswert, was Lena da alles auf die Beine gestellt hat!
Ich würde mich natürlich sehr über ein Probierpaket freuen 🙂
Liebe Grüße
Miriam
Danke, Miriam 🙂
Ich fand Sophies Idee gerade deswegen gut, um zu zeigen, dass man sich als Mama nicht unbedingt zwischen Job und Kindern entscheiden muss. Und dass es mit dem richtigen Know How und der richtigen Unterstützung bei den meisten Mamis funktionieren kann!
Ein frohes Neues <3
So ein tolles Interview! Ich wünsche Lena und ihrem Mann ganz viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg. Und die Getränke hören sich einfach fanatastisch an 🙂
Diese neue Blogreihe ist wahnsinnig interessant und mutmachend 🙂 Ich würde die Produkte von Nuraia zu gerne kennenlernen 🙂
Sophie, wann interviewst du dich selbst zum Thema?
Du hast doch auch ganz viel zu sagen dazu 🙂
Viele, liebe Grüße und kommt gut ins neue Jahr!