Plätzchen backen mit Kleinkindern – bevor wir es zum ersten Mal ausprobiert haben, war die Vorfreude noch groß, oder? 😉
Nicht wenige Mamas denken sich wohl: Wenn die Kinder dann so 2-3 Jahre alt sind, können wir in der Adventszeit gemütlich zusammen die verregneten Nachmittage mit Plätzchen backen verbringen!
Dann folgt der erste Versuch… und endet in einer Vollkatastrophe!
Wer kennt es? 😉
Wir Mamas träumen von hübsch verzierten Plätzchen und harmonischem Miteinander, doch statdessen haben wir am Ende frustrierte Kinder und sind selbst hochgradig gestresst.
In diesem Blogartikel gebe ich dir 22 Tipps an die Hand, wie das Plätzchen backen mit Kleinkindern ohne Stress und stattdessen mit Freude bei Kindern und Eltern gelingen kann.
Je nach Alter und Charakter deines Kindes wirst du merken, welche Tipps für euch gerade die richtigen sind.
Hier folgen 22 Tipps für entspanntes Plätzchen backen mit Kleinkindern
- Erst essen, dann backen.
- Wenn du weißt, dass dein Kind trotzdem Teig essen wird, mache einen Plätzchenteig ohne Ei.
- Schraube deine Erwartungen an das Ergebnis komplett zurück. Es geht in erster Linie um die Freude am Backen, nicht darum, am Ende hübsche Plätzchen zu haben. Wenn dein Kind die Hälfte des Teiges isst, die Plätzchen zermatscht oder völlig überdekoriert, dann ist das ok.
- Willst du „gästetaugliche“ Plätzchen haben, dann backe alleine, wenn die Kinder schlafen. Dann bist du mit den Kindern auch entspannter, weil du weißt, dass es auch noch „schöne“ Plätzchen geben wird.
- Rechne immer damit, dass dein Kind vielleicht nach 10 Minuten oder nach dem Teig herstellen oder mitten beim Dekorieren, plötzlich doch keine Lust mehr hat und lieber Spielen gehen möchte.
- Backt nicht, wenn ihr Zeitdruck habt. Es kann sein, dass dein Kind erstmal eine halbe Stunde den Teig nur als Knete benutzen will.
- Macht erstmal nur eine kleine Menge Teig, z.B. die Hälfte der im Rezept angegebenen Zutaten. Ein Blech reicht völlig aus und kann euch dennoch lang genug beschäftigen.
- Probiert mal aus, mit euren Freundinnen/Freunden und deren Kindern gemeinsam zu backen. Dafür kann jeder von den Erwachsenen bereits einen vorbereiteten Teig mitbringen. Dann können alle Kinder, die Lust haben, mit den Erwachsenen gemeinsam ausrollen, ausstechen und dekorieren. Wenn die Kinder keine Lust mehr haben, gehen sie spielen und die Erwachsenen (oder ein Teil von ihnen) machen alleine weiter. Der Besuch geht erst wieder, wenn auch die Küche wieder sauber ist. 😉
- Nicht alle Schritte auf einmal machen. An einem Tag den Teig herstellen (am besten die Zutaten vorher bereit stellen), am nächsten Tag die Plätzchen ausstechen, am übernächsten Tag dekorieren. Oder zumindest Spielpausen zwischendrin einplanen, falls alles an einem Tag fertig werden soll.
- Manchmal ist es entspannter, den Teig alleine herzustellen und das Kind kann dann direkt ausstechen. Oder das Kind nur dekorieren lassen, je nachdem, an was es Freude hat.
- Es gibt auch Ausstecherförmchen mit Griff oben drauf, damit können Kinder besser drücken (siehe Bilder).
- Den Teig direkt auf dem Backpapier ausrollen, dort ausstechen und nur das „Drumherum“ entfernen, spart den kritischen Weg des Transports auf das Blech.
- Es ist auch möglich, die Streusel schon vor dem Backen in den Teig zu mischen.
- Die Ausstecherle schon vor dem Backen verzieren lassen, dafür den Teig mit etwas Milch bestreichen. Dann ist alles in einem Rutsch erledigt und man ist durch, wenn die Bleche im Ofen sind. (Dafür dann auch weniger Teig vorbereiten, damit es insgesamt nicht so lange dauert.)
- Einen Teller mit Snacks vorbereiten und beim Backen mit auf den Tisch stellen.
- Jedes Kind bekommt seine eigene Teigkugel.
- 1:1 Betreuung ermöglichen: Ein Kind mit einem Erwachsenen.
- Wenn der Teig zu fest zum Ausrollen geworden ist, einfach in dünne Scheiben schneiden und nicht mehr ausrollen. Dann die Scheiben zum Ausstechen nutzen. (Geht auch, wenn das Ausrollen generell schwierig ist.)
- Auf den Stress verzichten und die Oma mit den Kindern backen lassen. 😉
- Wenn Ausstecherle, dann den Teig nach dem Rezept „RRs unverwüstliche Ausstech-Plätzchen“ von Chefkoch machen. Der lässt sich mehrmals ausrollen und gut ausstechen ohne zu kleben und kann auch verarbeitet werden ohne vorher zu ruhen.
- Es gibt auch fertigen Keksteig im Kühlregal. 😉
Die meisten von uns denken beim Plätzchen backen mit Kleinkindern erstmal an Ausstech-Plätzchen. Klingt ja irgendwie auch einfach.
Aber genau diese bieten jede Menge Frustpotential: Manchmal klebt der Teig am Nudelholz oder es klappt mit dem Ausstechen nicht. Ein andermal geht das Plätzchen beim Transport auf das Backblech kaputt oder nach dem Backen bricht eine Zacke vom Plätzchen in Sternenform ab…
Katastrophe!!
Von daher ist der beste Tipp aus diesem Artikel vielleicht:
22. Einfach keine Ausstech-Plätzchen mit Kleinkindern machen!
Stattdessen gibt es zahlreiche andere Plätzchensorten, die viel einfacher zu backen sind – vor allem mit Kleinkindern.
Geeignete Sorten fürs Plätzchen backen mit Kleinkindern
- „Bumm“-Kekse: Aus dem Plätzchenteig werden kleine Kugeln gerollt und aufs Backpapier gelegt. Nun dürfen die Kinder mit der flachen Hand und einem lauten „BUMM!“ draufhauen. Fertig! 🙂 Wer mag, kann noch verzieren. Nach einem Rezept aus der Brigitte.
- Vanillekipferl für Faule: Einfach den Teig zu einer Wurst rollen und Stückchen abstechen. Das schaffen auch schon die Kleinen.
- Für Vanillekipferl gibt es übrigens auch Formen, in die der Teig nur noch reingedrückt werden muss (siehe Bilder).
- Den Teig (zum Beispiel Vanillekipferl oder Ausstecher) zu einer Teigrolle rollen. Die Kinder können davon dann Scheiben abschneiden und mit einem Keksstempel z.B. einen Weihnachtsmann darauf stempeln (siehe Bilder). Es gibt auch viele extra Rezepte für runde Kekse von der Rolle.
- Gabelplätzchen: Den Teig zu kleinen Kugeln rollen und mit den Zinken einer Kuchengabel von den Kindern zu Talern drücken lassen.
- Engelsaugen klappen auch gut mit Kleinkindern. Dafür werden kleine Kugeln geformt und mit dem Finger oder Stiel des bemehlten Holzkochlöffels Mudeln in die Kugeln gedrückt. Diese werden dann mit Marmelade befüllt (siehe Engelsaugen bei Chefkoch).
- Blechkuchen-Plätzchen sind auch eine feine Sache (zum Beispiel Nussecken). Dabei wird erst der Teig auf dem Backblech verteilt, dann die Marmelade und Nussmasse darauf. Nach dem Backen wird der „Kuchen“ einfach in Stücke geschnitten. So wird z.B. auch Schokoladenbrot gemacht. Ganz ohne ausstechen, rollen und formen.
- Plätzchen, bei denen der Teig zu Kugeln geformt wird, die dann auf Obladen gedrückt werden (zum Beispiel Elisenlebkuchen), sind für Kleinkinder in der Regel auch gut zu machen.
- Statt die Ausstecher-Plätzchen aufwendig zu verzieren (falls ihr euch doch dafür entscheidet), reicht es vielleicht auch, sie mit flüssiger Schokolade zu bepinseln oder einfach zur Hälfte in Schokolade zu tauchen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar hilfreiche Impulse zum Plätzchen backen mit Kleinkindern mitgeben, sodass es für euch ein möglichst entspanntes und schönes Erlebnis wird! Gerne kannst auch du deine „Hacks“ in den Kommentaren noch mit uns teilen. 🙂
Falls du beim Backen mit oder für deine Kinder möglichst auf Industriezucker verzichten magst, dann schau dir doch auch folgenden Blogartikel an: 52 Rezepte für leckere und gesunde Weihnachtsplätzchen.
Hier noch ein paar Bilder mit den oben angesprochenen praktischen Back-Utensilien zum Plätzchen backen mit Kleinkindern (Affiliate-Links zu Amazon).
Ich wünsche euch viel Freude in der Weihnachtsbäckerei!