Der Verein Mother Hood setzt sich für sichere Geburten und die Rechte von Frauen und Familien ein. Doch wenn du jetzt denkst, das Thema sei nur für Schwangere interessant, liegst du falsch. Mother Hood e.V. kann auch für dich hilfreich sein und auf jeden Fall geht es uns alle an. Heute, am 5. Mai, ist Internationaler Hebammentag. Darum gibt es weltweit Aktionen und Veranstaltungen, die auf die Bedeutung und die Situation des Hebammenberufs aufmerksam machen. Da dachte ich, das wäre doch ein guter Anlass, um dir mehr über den Verein Mother Hood e.V. zu erzählen, in dem ich mich seit 2019 ehrenamtlich engagiere. Und wenn du das Wissen gerade nicht für dich selbst brauchst, dann lies es, um vielleicht schon ganz bald deinen Freundinnen und Bekannten weiterhelfen zu können.

Mother Hood e.V.

1. Mother Hood e.V. fordert eine bessere geburtshilfliche Versorgung

Mother Hood e.V. ist eine Bundeselterninitiative zum Schutz von Mutter und Kind, während Schwangerschaft, Geburt und 1. Lebensjahr. Gegründet hat sich der Verein 2015, nachdem sich bereits bereits im Vorjahr viele engagierte Eltern wegen des drohenden Hebammenmangels zusammengetan hatten, um gemeinsame Protestaktionen zu organisieren.

„Mother Hood steht für eine starke, engagierte und schützende Gemeinschaft. Wir vertreten die Interessen von Frauen und Familien gegenüber Hebammen, Ärzt:innen, der Politik und Wissenschaft. Im regelmäßigen Austausch bringen wir unsere Erfahrungen, Forderungen und Lösungen in die Diskussionen über eine bessere Geburtshilfe ein. Familien bieten wir Orientierung, ein vielseitiges Netzwerk und wissenschaftlich begründete Informationen.“

https://www.mother-hood.de/

2. Mother Hood e.V. informiert darüber, wie eine „sichere Geburt“ gelingen kann

Tatsächlich gibt es ganz bestimmte Voraussetzungen und Merkmale, die eine Geburt besonders „sicher“ werden lassen. Sicher in dem Sinne, dass das Risiko von (bleibenden) physischen und psychischen Schäden minimiert wird. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Eine wohnortnahe Versorgung mit geburtshilflichen Einrichtungen mit einer Erreichbarkeit von max. 30 Minuten
  • Eine kontinuierliche 1:1 Hebammenbetreuung durch eine Bezugshebamme während der Geburt
  • Unnötige (Routine-)Interventionen in den Geburtsverlauf sollten vermieden werden

Weitere Punkte zur sicheren Geburtshilfe findest du hier.

Empfehlenswert ist zu dem Thema unbedingt auch der Film „Die sichere Geburt“ von Regisseurin Carola Hauck. Ich habe den Film hier auf meinem Blog schon genauer vorgestellt: Die sichere Geburt – Wozu Hebammen? | Filmkritik + Rabattcode.

3. Das Hilfetelefon ermöglicht dir, über deine schwierige und belastende Geburt zu sprechen – egal wie lange sie schon her ist!

Wenn du an die Geburt deines Kindes zurückdenkst, wirst du traurig oder wütend? Die Erfahrung beschäftigt und belastet dich bis heute? Wenn du Redebedarf verspürst und evtl. noch weitere Unterstützung benötigst, dann ist das Hilfetelefon eine gute erste Anlaufstelle für dich. Das Hilfetelefon nach schwieriger oder belastender Geburt ist ein Projekt von Mother Hood e.V. in Kooperation mit der International Society for Pre- and Perinatal Psychology and Medicine, ISPPM e.V. Zweimal die Woche hast du die Möglichkeit kostenlos (bzw. zum regulären Telefontarif) mit Fachberaterinnen zu sprechen: mittwochs von 12 bis 14 Uhr und
donnerstags von 19 bis 21 Uhr (außer an Feiertagen). Der Anruf wird streng vertraulich behandelt und im Mittelpunkt steht dein Erlebnis. Auf Wunsch bekommst du Infos zu weiteren passenden Angeboten für dich.

4. Bei Mother Hood e.V. wirst du über deine Rechte als Schwangere und Mutter informiert

Leider kommt es immer wieder zu unschönen Situationen für Schwangere, Gebärende oder Mütter zum Beispiel bei Terminen beim Gynäkologen oder in der Klinik. Frauen werden beispielsweise zu Untersuchungen gedrängt, die sie eigentlich gar nicht machen lassen wollten oder werden bei der Geburt abschätzig behandelt. Doch du musst dir nicht alles gefallen lassen! Mother Hood e.V. ist es ein Anliegen, Frauen über ihre Rechte zu informieren und zu bestärken. Auch wenn du Unterstützung in deiner konkreten Situation brauchst, kannst du dich an Mother Hood wenden.

Jeder Mensch hat das Recht auf eine respektvolle, gute und sichere Versorgung während Schwangerschaft, Geburt und erstem Lebensjahr des Kindes. Frauen sollen die Geburt ihres Kindes selbstbestimmt, nach ihren Bedürfnissen und denen ihrer Familien erleben können. In der Klinik, im Geburtshaus oder zu Hause.

https://www.mother-hood.de/

Zum Thema Vorsorgeuntersuchungen und selbstbestimmte Schwangerschaft, empfehle ich dir auch mein Buch „Vorfreude statt Vorsorge. Plädoyer für mehr Eigenverantwortung in deiner Schwangerschaft“, indem ich die üblichen Routineuntersuchungen für Schwangere kritisch hinterfrage und Alternativen dazu aufweise. Ein Buch, das dich auf deinem selbstbestimmten Weg bestärkt.

Corona Informationen von Mother Hood e.V. für Schwangerschaft und Geburt

In der aktuellen Zeit haben es Schwangere und Gebärende nicht leicht. Maske tragen während der Geburt, der Partner darf nicht mitkommen oder auf der Wochenbettstation ist kein Besuch erlaubt… die Regeln ändern sich ständig und unterscheiden sich auch je nach Krankenhaus. Mother Hood e.V. ist auch hier eine gute Informationsquelle für Schwangere und Familien. Die Informationen werden regelmäßig aktualisiert und du bekommst zum Beispiel ganz konkrete Argumentationshilfen, wie du vorgehen kannst, falls dein Partner nicht bei der Geburt dabei sein darf. Teile diese hilfreichen Infos bitte mit den Schwangeren, die du kennst!

Für Schwangere und Mütter im Rhein-Neckar-Kreis

Für die Leserinnen aus meiner direkten Umgebung (Heidelberg und Umland) hat eine Mutter aus unserer Regionalgruppe die Website https://geburt-heidelberg.de/ erstellt. Dort bekommst du aktuelle Infos zu den Maßnahmen zur Infektionsprävention in den einzelnen Heidelberger Kliniken. Folge auch gerne unserer Facebookseite Schwangerschaft & Geburt in Heidelberg, Mannheim und dem Umland oder schreibe mir eine Mail an sophie @muetterimpulse.de wenn du über Termine in der Region informiert werden möchtest, oder dich in unserer Gruppe aktiv einbringen willst. Ich freue mich auf dich! 🙂

5. Wie du bei Mother Hood e.V. mitmachen kannst

Wenn dich die angesprochenen Themen interessieren (und sonst hättest du vermutlich den Artikel erst gar bis hierhin nicht gelesen ;-)) und du Lust hast, einen Teil dazu beizutragen, Mother Hood e.V. zu unterstützen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Vernetze dich mit Mother Hood auf InstagramFacebook und Twitter! Verfolge und teile die Beiträge und erzähle deinen Bekannten und Verwandten von Mother Hood, sodass noch mehr Menschen davon erfahren.
  2. Verteile Flyer und Broschüren in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in Krabbelgruppen, Cafés usw. Du kannst das Infomaterial hier kostenlos bestellen. Auch ein T-Shirt macht Werbung und kann zu interessanten Gesprächen anregen. 🙂
  3. Werde Mitglied und unterstütze Mother Hood passiv oder aktiv, in dem du dich in einer Regionalgruppe einbringst. Hier kannst du nachschauen, ob es bereits eine Regionalgruppe in deinem Ort gibt. Falls nicht, kannst du natürlich auch selbst eine gründen. Und ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es wirklich sehr viel Spaß macht, sich gemeinsam mit anderen Müttern zu engagieren. 🙂

Fazit

Mother Hood e.V. ist ein toller gemeinnütziger Verein, den jeder kennen sollte. Denn die Geburt unserer Kinder ist eine Erfahrung, die uns Eltern ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird. Und jede Familie sollte die Möglichkeit haben, ihrem Kind einen guten Start ins Leben ermöglichen zu können.

Die aktive Mitarbeit in der Regionalgruppe macht mir super viel Spaß und gibt mir das Gefühl, einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Immer wieder berührt es mein Herz, mitzubekommen, wie Schwangere und Mütter mit einer stärkenden Gemeinschaft im Rücken in ihre Kraft kommen können und den Mut finden, sich selbstbestimmt für ihre Rechte einzusetzen.

Übrigens ebenso wie Mother Hood e.V. gefällt mir auch der Verein GreenBirth, den ich hier schon mal auf dem Blog vorgestellt habe: GreenBirth e.V. informiert und stärkt werdende Eltern – Interview mit Lena Zeiser. Beide Vereine haben thematisch große Überschneidungen und wenn es in deiner Nähe eine GreenBirth Ortsgruppe gibt, ist das natürlich ebenfalls eine wundervolle Gelegenheit sich zu engagieren.

Und jetzt würde mich interessieren: Kanntest du Mother Hood e.V. schon? Und: Engagierst du dich auch ehrenamtlich? Wenn ja, was machst du? Erzähl doch mal in den Kommentaren, das würde mich sehr interessieren. 🙂

Hinweis für Schwangere: Am 17. Mai 2021 startet mein 8-wöchiger Online Geburtsvorfreude Gruppenkurs wieder in eine neue Runde! Hast du Lust, dich in einer kleinen Gruppe mit positivem Fokus auf deine selbstbestimmte Geburt vorzubereiten? Dann schau dir den Kurs hier genauer an.

Online Geburtsvorbereitungskurs
5 hilfreiche Fakten, die du über Mother Hood e.V. wissen solltest
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