Vor ein paar Tagen hatten wir im Ökodorf einen abendlichen Live-Call zum Austausch unter Schwangeren. Wir war eine kleine Runde von vier Frauen und es tat wieder mal total gut, sich mit den gleichgesinnten Müttern auszutauschen.

Das hat mich dazu inspiriert, heute auch endlich einen Blogartikel zu meiner dritten Schwangerschaft zu schreiben. Tatsächlich hatte ich zu Beginn der Schwangerschaft gedacht, dass ich bestimmt regelmäßig auf meinem Blog ein Schwangerschaftsupdate schreiben würde und dass sich meine eigene Schwangerschaft ja prima dazu eignen würde, viele Themen, die Schwangere so beschäftigen, mal wieder intensiver auf dem Blog aufzugreifen.

Die Realität hat jedoch gezeigt: Diese dritte Schwangerschaft läuft so unspektakulär nebenher, dass ich bisher noch gar keine Idee hatte, worüber ich hätte schreiben sollen.

dritte Schwangerschaft

Was mache ich in meiner dritten Schwangerschaft anders?

Wenn man mich fragen würde: „Was machst du in deiner dritten Schwangerschaft anders, als in der ersten?“, sind das nur wenige Punkte.

Zum Beispiel: Ich schaffe es dieses Mal nicht, ein Schwangerschaftstagebuch zu führen.

Und: Ich habe bisher weder einen Schwangerschaftsratgeber noch ein Geburtsbuch gelesen.

In meiner ersten Schwangerschaft habe ich einige Bücher zu dem Thema verschlungen (hier meine fünf Lieblingsbücher für Schwangere). Klar, es war ja damals auch alles so neu und aufregend.

Nach zwei Geburten und der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Geburt durch die Erstellung meines Online Geburtsvorfreudekurses und meiner ehrenamtlichen Mitarbeit beim Verein Mother Hood e.V. habe ich das Gefühl, genug theoretisches Wissen darüber zu haben, was für einen natürlichen und sicheren Geburtsverlauf wichtig ist.

Die Erfahrungen meiner zwei selbstbestimmten Hausgeburten haben mich zudem darin bestärkt, dass Geburt auch leicht sein darf – und eine wunderschöne Erfahrung sein kann.

Dass auch unser drittes Kind zu Hause geboren werden soll, stand nie in Frage. Gerne wieder als Wassergeburt im Pool, sehr gerne auch im Beisein seiner großen Schwestern (Geschwister auf die Hausgeburt vorbereiten). Und als ich anfangs keine Hausgeburtshebamme gefunden hatte, ließ mich auch der Gedanke an eine eventuelle Alleingeburt entspannt bleiben.

Dennoch freue ich mich, inzwischen eine liebevolle Hausgeburtshebamme an meiner Seite zu haben, die unseren selbstbestimmten Weg respektiert und zu den gelegentlichen Vorsorgeuntersuchungen sogar zu uns nach Hause kommt.

Vorfreude statt Vorsorge

Ärztliche Untersuchungen lasse ich auch in dieser Schwangerschaft keine machen, sollte es nicht aus wirklich wichtigen Gründen notwendig werden (Schwangerschaft ohne Frauenarzt). Die Vorteile reiner Hebammenbegleitung sind für mich immer noch die gleichen. Ich lebe weiterhin nach dem Motto „Vorfreude statt Vorsorge“, wie ich es schon in meinem gleichnamigen Buch ausführlicher beschrieben habe.

Vorfreude statt Vorsorge

Für mich gibt einfach keinen Grund dafür, das Baby schon im Bauch regelmäßig zu vermessen und abzuchecken, ob alles nach der Norm läuft. Im Gegenteil, in vielen Fällen verunsichern diese Messungen doch nur, und sind häufig sogar fehlerhaft. Und ob es ein Mädchen oder ein Junge wird – die Vorfreude ist gleichermaßen und wir mögen es, das Geheimnis bis zum Geburtstag unseres Kindes zu bewahren.

Von daher schaue ich einfach, dass es mir gut geht, ich mich gesund ernähre (seit über 25 Jahren heißt das für mich vegetarisch) und ich darauf höre, wenn mein Körper mir signalisiert, dass es Zeit für eine Pause ist.

Vom Beginn der dritten Schwangerschaft

Und das hat er mir zu Beginn der dritten Schwangerschaft wieder mal ganz deutlich gezeigt: Ich kam auch in dieser Schwangerschaft nicht um die Übelkeit im zweiten und dritten Monat herum.

Und nein, es war nicht nur Morgenübelkeit – ich hatte auch kein Problem damit, mittags oder abends über der Kloschüssel zu hängen…

Generell verbrachte ich die Anfangsmonate hauptsächlich auf der Couch, denn meine Energie war einfach im Keller. Da halfen auch die besten Hausmittelchen nichts.

Also habe ich mich einfach (ha! – Das war es nicht immer!) damit abgefunden und mir gesagt, dass ich es ja „für einen guten Zweck“ durchmache, mein Körper gerade Großartiges leistet und ich immerhin ziemlich sicher sein kann, dass es bald wieder vorbei ist. Und das war es dann zum Glück auch relativ pünktlich mit Beginn der 13. Schwangerschaftswoche.

Schön waren diese ersten Monate gesundheitlich definitiv nicht – das nur mal als realistischen Einblick, nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich hätte nur Bilderbuch-Schwangerschaften.

Vorbereitung auf die Babyzeit

Was die Vorbereitungen für die Babyzeit angeht, habe ich erst in den letzten Wochen, also ab ca. Ende des siebten Monats begonnen, die an Freundinnen verliehenen Tragetücher und Babyklamotten wieder einzusammeln.

Einiges war auch noch in unserer Kommode, denn ein drittes Kind war schon immer im Hinterkopf gewesen. So sind auch Federwiege und Stillkissen noch da, ebenso wie die Babyschale fürs Auto und für den Fahrradanhänger (der uns auch als Kinderwagen-Ersatz dient).

Insgesamt denke ich, dass sich die meisten Eltern eigentlich sowieso viel zu viele Gedanken um die Erstausstattung machen und zu viele Dinge angeschafft werden, die dann am Ende doch nicht gebraucht werden. Und falls doch, lässt sich hierzulande ja eigentlich alles auch noch innerhalb eines Tages besorgen.

Soll unser drittes Kind anders aufwachsen?

Möchte ich im Wochenbett oder in den ersten Lebensjahren irgendetwas mit dem Baby anders machen, als bei meinen ersten beiden Töchtern?

Nein.

Auch Baby Nr. 3 wird von Anfang an im Familienbett schlafen dürfen, wird viel getragen und bekuschelt werden, in den Schlaf gesungen und nach Bedarf gestillt werden. Außerdem wollen wir wieder die Kombination Stoffwindeln + Abhalten nutzen, so lange sich das für uns gut anfühlt (siehe auch mein Artikel windelfrei soll Spaß machen!).

Und wenn es so weit ist, darf unser Kind dann am Familientisch mitessen (BLW und Brei kombinieren? – Natürlich geht das!).

Auch unser drittes Kind wird unter drei Jahren keine Kita besuchen und vermutlich auch keinen Kindergarten (Uunser Weg zu einem kindergartenfreien Alltag).

Also im Prinzip alles gleich wie bei den ersten beiden Kindern?

Vieles, was sich bereits vor zehn Jahren für uns gut und richtig angefühlt hat, fühlt sich heute immer noch so an. Vielleicht sogar mehr, denn je. Wir sind schon damals selbstbestimmt unseren bindungsorientierten und alternativen Weg gegangen und tun das bis heute.

Und doch wird diesmal alles anders werden.

Vieles gleich, doch alles anders

Warum?

Zum Beispiel weil wir jetzt schon zwei große Töchter haben, die momentan zur Schule gehen. Und weil unser Alltag allein dadurch schon ganz anders strukturiert ist.

Wir sind nicht mehr so flexibel wie beim ersten Kind, als wir uns komplett auf die Bedürfnisse von Lavanda einstellen konnten. Und es wird auch ganz anders sein, als nach Fleurs Geburt, als noch eine zweijährige Schwester um das Baby herum wirbelte.

Nein, dieses Mal warten hier noch zwei große Schwestern auf das Baby, die sich schon darauf freuen, sich mit um das Geschwisterchen zu kümmern. Die aber andererseits auch schon ganz selbstständig sind und auch ohne Probleme mal ein paar Stunden alleine im Garten spielen.

Und trotzdem auch zwei Kinder, die immer noch viel Begleitung brauchen und ihre ganz eigenen Bedürfnisse mit in den Alltag bringen.

Außerdem wird natürlich nicht zuletzt unser drittes Kind mitbestimmen, wie sich der Alltag hier weiterhin gestaltet.

Was wird es für ein Kind? Was bringt es mit? Was braucht es? Was möchte es uns lehren?

Ich bin überzeugt davon, dass diese wundervolle Seele sich ganz bewusst uns als Eltern ausgesucht hat und was immer sie mitbringt, dass wir daran wachsen dürfen. Und dafür bin ich schon jetzt unendlich dankbar.

Was ich mir wünsche

Zunächst einmal wünsche ich mir eine entspannte und selbstbestimmte Hausgeburt, durch die auch meine Töchter erfahren dürfen, wie wundervoll friedlich, natürlich und schön Geburt sein kann.

Und anschließend hoffe ich auf ein zufriedenes und entspanntes Baby – (wer wünscht sich das nicht? ;-)) und dass wir fünf hier als Familie gut zusammen in die neue Situation hineinwachsen.

Ich hoffe, dass sich meine Online Selbstständigkeit auch weiterhin gut mit dem Familienleben vereinbaren lässt, sodass ich meine vielen Ideen rund um Mütterimpulse auch in den nächsten Jahren weiter mit euch teilen kann.

Und außerdem wünsche ich mir, dass wir schon ganz bald auch die Erfahrung machen werden, wie es sich anfühlt, mal für längere Zeit mit der Familie auf Reisen zu gehen und den Kindern ein schulfreies Lernen und Aufwachsen zu ermöglichen.

Ich halte euch auf dem Laufenden!

Viele Grüße
Sophie

Vieles gleich und alles anders – Gedanken zu meiner dritten Schwangerschaft
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4 Kommentare zu „Vieles gleich und alles anders – Gedanken zu meiner dritten Schwangerschaft

  • 2023-05-18 um 08:11 Uhr
    Permalink

    Super Beitrag, ich hab mich bei der ersten Schwangerschaft leider noch in vielerlei Hinsicht beeinflussen und verunsichern lassen – das würde ich beim nächsten Mal nicht mehr. Liebe Schwangere, habt Mut und ganz ganz viel Vertrauen in euer Bauchgefühl!

    Antworten
  • 2023-05-18 um 11:11 Uhr
    Permalink

    Liebe Sophie,
    so schön! ich hab Gänsehaut bekommen bei deinem schönen Artikel!
    So toll, dass ihr EUREN Weg geht und sich das gut anfühlt! das ist das wichtigste.
    alles Gute euch!
    die großen Schwestern werden bestimmt beeindruckt sein von dem kleinen großen Wunder 🙂
    macht weiter so!
    es ist so schön, dass ich nicht alleine mit diesen Gedanken bin und es „da draußen“ Viele gibt, die so ähnlich ticken!
    liebste Grüße
    Anna

    Antworten

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